„Wia mi i gestern g’ärgert håb, beim Fensterputzen.
Ned amoi de Fliesen im Wintergårten håb i Streifen-frei
außi da’wischt, weil d’Sunn so eina‘brennt håt.“
I sitz bei ana Bekånnten & mei‘ Blick gleitet aus’m Fenster… - s’Tennengebirge glitzert weiß & låsst mi fåst a wenk blinzeln.
A klirrend kålter Wintertåg, wia aus’m Bilderbuach.
Während ma da Dåmpf vom hoaßen Tee in d‘Nås’n steigt,
moant mei Gegenüber nu „frei von da Leber weg“, …dass des hoit
ned so leicht is, mit da „Erleuchtung“, wånn ma
då unten „im tiafsten Nebel“ dahoam is & im Winter
gånze zwoa Monat koa Sunn scheint.
„Åh’schadig“ håt jå seit jeher ned nur etwas mit fehlendem Sonnenlicht oder geografischen Gegebenheiten zu tun… -
åh’schadig wird gern amoi ois Synonym für
„zurückgeblieben oder åltfaderisch“ verwendet.
Ned „up to date“, vielleicht fåst a bissei dümmlich oder naiv.
A wårme Tasse Kakao, a påar Scheitel im Kachelofen.
A schen’s Buach, a Runde spazieren gehen oder a wårm’s Fuaßbåd & a guade Supp’n, de von innen wärmt.
Bråtäpfel, Weihrauchduft & Kekse. Oder i schnapp‘ ma meine Schneeschuah oder Tourenski
& måch‘ mi auf’n Weg Richtung Rochernhöh‘… - es liegt an mir, wia i durch de finstere Zeit kimm‘.
Dunkle Zeiten im Leben… - da oane oder åndere is schon damit in Berührung kemma.
Zeiten, in denen ma jeden neichen Tåg drauf wårt oder hofft, dass de Sunn endlich wieder scheint.
Dass unserem Herzen leichter wird, se a positive Wendung oder a Lichtblick auftuat.
Es braucht oft vü Geduid & an langen Atem.
s’Hinterwinkel unterrichtet oan a in puncto Demut & erinnert uns jedes Jåhr beständig
an die schattigen Zeiten mitten im Paradies.
Wås i in de letzten 14 Jåhr bei mir am Unterberg g’lernt håb… - an Herrgott sei Liebe
reist tatsächlich in vielerlei Gestalt, jå månchmoi sogår incognito.
Es håt wås mit meiner inneren Haltung zu tun, ob i sogår an nebligen Tagen g’spiah,
dass då a gute Kraft gibt, de mi begleitet.
Da innere Horizont låsst se nämlich a mit an kloan Himmel & ohne Sonne erweitern.
Es hängt nur von meiner Bereitschaft åb, mi immer wieder auf’s Leben einz’låssen.
In da „Thomas-Nåcht“ håt ins da Herrgott vor 16 Jåhr sei hellstes Liacht g’schenkt.
Unser Älteste håt se auf’n Weg g’måcht, das Licht der Welt zu erblicken
& da Jüngste von unsere Vier feiert gånz zufällig sein Namenstag am 20. Januar.
Am „Sebastiani-Tåg“ kimmt a bei uns „am Hintaberg“ de Sunn wieder verlässlich z‘ruck.
Gånz bewusst hoit i dånn inne. G’spiah de Kråft & Wärme von da „neich’n Sunn“.
Und bin dankbar - für so vü Glück rund um mi umma.
Ob de Fenster dånn Streifen-frei san, is in dem Moment nebensächlich.
Wärme g’spiaht ma am besten, wånn ma de Augen zua‘måcht.
Herzlichst - eure Barbara
Gastbeitrag im Abtenauer Pfarrbrief - Advent/Weihnachten 2024