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...ich bin todes.MUTIG.

 

Zwei kleine Frösche... fielen in ein tiefes Loch.

 

So sehr sie sich bemühten - es gab keine Chance:

weder beim hoch Hüpfen, noch beim Versuch zu klettern.

 

Immer wieder fielen sie hinab & landeten 'PLUMPS' auf der Erde.

 

Die Freunde der zwei kleinen Frösche entdeckten die Beiden,

erschraken sehr & machten sich große Sorgen.

 

"STOPP - seid ihr verrückt geworden, so hoch zu springen: bitte -

hört sofort damit auf. Niemals im Leben werdet ihr es schaffen.

Ihr brecht euch noch alle Knochen, wenn ihr uns nicht vertraut."

 

Den einen Frosch packte die Angst - er wollte sich auf keinen Fall

eine Schramme zuziehen oder schmutzig werden... & resignierte.

 

Den anderen kümmerten die Zurufe nicht - er war so sehr damit beschäftigt,

immer höher zu hüpfen & sein Ziel zu erreichen, dass er bald keine einzige Stimme mehr hörte.

 

Sein Herz klopfte immer kräftiger - kurz überkam ihn die Sorge, es werde zerspringen.

Schneller & schneller japste er nach Luft & seine Lungen brannten.

Bald konnte er nicht einmal mehr einen einzigen Sonnenstrahl am Himmel sehen,

denn der Schweiß lief in seine Augen - doch er gab nicht auf.

 

Plötzlich hatte er es geschafft. Aus eigener Kraft.

Er erreichte die Kante des Abgrund's... & krabbelte aus dem Loch.

 

Alle Freunde versammelten sich um ihn, als er ganz erschöpft einfach nur da lag.

Einer stupste ihn vorsichtig an, um zu sehen, ob er noch am Leben war.

 

"Wie kann man nur so unvernünftig sein - hast du uns nicht gehört, als wir dir zuriefen,

dass es viel zu gefährlich sei, so hoch zu hüpfen..?!?"

 

Da schlug er die Augen auf & sagte: "Ich dachte die ganze Zeit, ihr feuert mich an."

 

Der Zweite Frosch bekam jeden Tag von seinen Freunden eine Schnecke ins Loch geworfen.

Der Feuerwehr.FROSCH brachte täglich einen Eimer Wasser.

 

Nach dem Regen... kam die Flut.

Das Loch füllte sich mit Wasser, der Frosch badete darin

& lies sich in aller Gemütlichkeit nach oben tragen.

 

Als der Regenbogen am Himmel erschien, waren sie wieder vereint -

quakten friedlich ihr Abendlied & lächelten still.

Denn sie hatten es beide geschafft.

 

- angelehnt an eine Erzählung von Dr. XIAOLAN ZHAO -

 

Vor über 6 Jahren bekam ich beim Aufbaulehrgang zur

Trauerbegleiterin für Kinder, Jugendliche & Familien

an der Bildungsakademie Weinviertel (damals noch Bildungshaus Schloss Großrußbach) erstmals die Möglichkeit, zu unterrichten.

 

Ich durfte meine Dozentin Mechthild Schroeter-Rupieper

im Oktober 2014 in Salzburg kennen lernen. Bei einer 3.tägigen Fortbildung mit dem Titel "Für immer anders" konnte ich bereits

sehr viel alltagstaugliches Fachwissen im Umgang mit TRAUER.Situationen & mit Trauernden erlernen.

Die Grundausbildung besuchte ich bereits 2015 - hochschwanger.

 

Ein Jahr vor Corona - nach über 200 Stunden Unterricht nach LAVIA.Konzept... -

bestand meine Projekt.ARBEIT darin, zum ersten Mal die Philosophie der TCM & Naturheilkunde,

aber auch mögliche körperliche Ungleichgewichte im Trauer.PROZESS vorsichtig zusammen zu führen.

 

Was macht Trauer in meinem Körper, wenn mir das Schicksal die Luft zum Atmen nimmt oder den Schlaf raubt?

 

Ich kann mich noch gut daran erinnern, als meine Dozentin mich fragte:

"Barbara... wenn ich von 14 bis 18 Uhr den Stundenplan für dich freiräume... -

denkst du, du hast dann genug Zeit. Reicht es?"

Auf die Frage, ob ich mir ein Honorar überlegen möchte, habe ich nur verdutzt die Stirn gerunzelt.

 

"Was das wohl WERT ist, wenn man erklären kann, wie sich TRAUER im Körper bemerkbar macht... -

ob es wirklich alltagstauglich ist... ob es etwas bewirken & verändern kann...?"

 

Unsere gestaltete Mitte zierte ein kleiner Frosch aus gefilzter Schafwolle...

Honorar fiel mir so schnell keines ein. Es war zweitrangig, bei meiner Premiere im Kreis meiner Kolleginnen.

 

Meine Dankbarkeit, dass mir meine Dozentin entgegen kam & mir Unterrichtszeit zur Verfügung stellte,

überwog - am Ende bin ich mit etwas Besonderem nach Hause gefahren.

 

Mit der Erfahrung, dass ich neben meiner Praxistätigkeit einfach gerne Wissen vermittle & unterrichte.

Und Herr Frosch hat seitdem einen Ehrenplatz in meiner Praxis.

 

 

Tabuthemen gibt es derer viele auf unserer Welt.

Mit Kindern über den Tod sprechen? Geht gar nicht... - und wenn doch: wann oder wie?

Und was genau kann uns alles traurig stimmen?

 

Über die Physiologie & Sterblichkeit des eigenen Körpers zu philosophieren, ist da schon etwas einfacher... - aber dass da manchmal auch ganz

viel Traurigkeit ist, weil es nicht immer ausnahmslos leicht gelingt, Leben zu empfangen..?

 


 

Eine der typisch westlichen Überlegungen ist z.B. die Folgende: der fragende Blick,

wenn nach der Verkündigung einer Schwangerschaft dann plötzlich kein Herzschlag mehr zu finden ist... -

"Ja, warum hast du es denn schon jedem erzählt. Wenn es keiner gewusst hätte, wäre es leichter."

Sich freuen... oder mitfreuen können - welch ein Geschenk. Guter Hoffnung sein zu dürfen... - ein Segen.

 

Typisch westlich ist: womit ich nicht in Berührung komme, wird mich nicht arg belasten - im Nachhinein.

Tatsächlich ist es genau umgekehrt... - denn etwas gut begleitet mit eigenen Augen sehen & begreifen können,

bewahrt uns vor Phantasie, welche uns eventuell den Schlaf rauben kann. Phantasie ist gefährlich.

Ein guter Abschied schenkt einen anderen Übergang in die Zeit der Trauer.

 

Und ob der Gynäkologe werdenden Eltern wirklich einen Gefallen tut, wenn man das kleine Herz lediglich

schlagen SIEHT... aber nicht schlagen hört, weil die Lautstärke auf NULL reguliert wird?

Nur für den Fall, dass ein Kind umkehrt...? Ich würde behaupten, was wir lieben, lieben wir für immer.

 

Trauerarbeit ist Beziehungsarbeit. Wir analysieren & strukturieren NEU. Unsere ganze Weltanschauung.

Es kostet manchmal Kraft, als hätte das Leben eine große Ladung Dünger ausgekippt.

Trauerbegleitung lehrt uns, unsere Kraft einzuteilen... - mit Spaten & Schubkarre alles Portions.WEISE

im Lebensgarten zu verbuddeln. Um am Ende gestärkt mit neuen Erkenntnissen aus der Trauer hervor zu gehen. 

 

 

Trauer müssen wir aber auch körperlich verdauen.

 

Gedanken der SCHULD können das wärmende FEUER in unseren Nieren

ins Ungleichgewicht bringen & z.B. Rückenschmerzen verstärken.

 

Ungesunde Glaubenssätze, welche wir mit uns tragen & im Gedanken zerkauen, können jede noch so gute Speise schwer verdaulich machen.

Wir bemühen uns... aber wir fühlen uns einfach nicht zu 100% wohl.

 

Tränen, welche wir schlucken, können Lunge & Immunsystem belasten.

Angst davor, echte Freude zuzulassen, macht die Herzenswärme stumpf.

Und alles im Körper beeinflusst sich zusätzlich gegenseitig.

 

TRAUER ist unsere natürliche Reaktion auf Verlust & nichts, was uns von Haus aus krank machen wird.

 

Unsere Fähigkeit zu trauern ist angeboren... - Gedanken der Schuld hingegen können uns massiv ausbremsen.

"Ein Indianer kennt keinen Schmerz.", ist kulturell bedingt in vielen Köpfen verankert, aber es wächst daraus

keine gesunde emotionale Muskulatur, die uns fit für's Berufsleben oder für unsere Aufgabe als Eltern macht.

 

Trauern können wir auf vier verschiedene Arten - in MISCH.Form üben wir uns im:

fühlen - denken - handeln - verdrängen.

 

Wenn wir gut genährt sind, dann halten wir GEFÜHLE besser aus... können sie authentisch äußern

& uns danach wieder auf gesunde Weise selbst regulieren. Es ist Übungssache, je nachdem, was wir uns abschauen.

Buben orientieren sich immer an männlichen Vorbildern: Vater, Großvater, männl. Pädagogen oder auch am Lehrherren.

Mädchen schielen häufig in die Reihen der Weisen Frauen.

 

Wenn wir gute, sachliche ERKLÄRUNGEN bekommen, dann gelingt es unserem Kopf besser, alles einzuordnen.

Manchmal braucht es dazu ein Fremdhirn... eine neutrale Person, die geduldig zuhört & erklärt.

Sich z.B. systemisch, aber auch in schulmedizinischer Hinsicht oder im Bestattungswesen richtig gut auskennt.

 

HANDLUNG.sfähig zu werden ist eine Kernkompetenz von uns Menschen.

Alltagstaugliche Strategien & Routinen zu entwickeln, tut gut.

Ein Übermaß an Stress könnte auch in ein Burnout führen & die Schlafqualität beeinflussen.

 

VERDRÄNGEN können ist eine wichtige Ressource, die uns zwischen allen Trauerwellen den Alltag jonglieren lässt.

Zu viele verdrängte Gefühle hingegen führen zu einer Vielzahl an Beschwerden & Problemen.

Wer nur verdrängt, gewöhnt sich an Verzögerungsstrategien... & könnte dabei viel Schönes

im echten, authentischen & ungekünstelten Lebensalltag verpassen.

 

 

 

Todesmutig zu sein heißt, dem Leben ins Gesicht zu sehen.

 

Auf diesem Wackelbild, das schon seit 2014 in meiner Praxis ist, merkt man recht anschaulich,

wie sehr sich die Größe der FURCHT wandelt, wenn man nur ein ganz klein wenig den Blickwinkel ändert. 

Trauer kann uns im Angesicht des Todes begegnen... aber auch in vielen anderen Situationen.

 

Wir trauern um das Schwinden von Gesundheit & Vitalität - von körperlicher Kraft,

vielleicht auch um das immer noch fehlende Wohlwollen & Zutrauen der eigenen Eltern -

oder da ist Trauer, weil nach einem Unfall nichts mehr wie vorher wird & man sich arrangieren muss.

 

Wir trauern, wenn sich Loyalität in Luft auflöst oder verheißungsvolle Versprechen & Hoffnungen

ihr Geld nicht wert waren. Wenn wir merken: "...na Bravo, eine ganze Stange Lehrgeld bezahlt."

 

Wenn wir unsere Talente nicht entfalten können, entstehen ev. Groll & Wut, welche unser Herz belasten.

Wir lernen loszulassen, wenn wir uns in unterschiedliche Richtungen entwickeln & sich Wege trennen.

Da gibt es Trauer über verpasste Chancen - über Zeit, die nicht mehr zurück kommt.

 

Trauer macht je nach Lebens- oder ZYKLUS.Phase vielleicht sogar hin & wieder stuten.BISSIG,

wenn wir glauben, das Glück fällt allen anderen leichter zu.

 

Situationen, welche uns sehr traurig machen, können beim nächsten Mal aber auch anders laufen,

weil wir LERN.fähig sind & der Lerneffekt dazu beiträgt, uns weiter zu entwickeln.

 

Eine unrunde Geburt... - ein abgebrochener Stillversuch kann bei einer weiteren Geburt &

einem möglichen nächsten Wochenbett sich in eine glücklichere, schönere Richtung entwickeln.

Eine kaputte Ehe, die tiefe Spuren hinterlassen hat, wird vom neuen Glück aufgefangen.

 

Bei fehlender Unterstützung während der Schulzeit darf man auch später noch große Träume entfalten.

Weiterbildung gibt unserem Inneren Kind manchmal Antworten, die einer Kochschürze oder

einem Taschentuch gleichen, in die man endlich seine Tränen wischen kann.

 

Wenn wir uns vorbereiten auf's Kinderkriegen, tun wir dies ganz BEWUSST:

wir eignen uns Wissen bei der Hebamme an, stimmen uns ein & wissen um die Notwendigkeit der Ruhe danach.

Ohne Regeneration & ein ruhigeres Schritt.TEMPO könnte sich das Familienmobile nicht stabilisieren.

Da ist ja schließlich nun einer mehr mit dabei & wir wurden PLUS.minus 9 Monate darauf vorbereitet.

 

 

Wer Todes.MUTIG lebt, nutzt seine Lebenszeit selbstbestimmt.

 

Im Wissen, wie viel Kraft gute Trauerarbeit mobilisiert,

haben wir Verantwortung in der Erziehung unserer Kinder.

Manchmal gelingt es trotz aller Schwere, ganz besonders

unvergessliche Abschiede zu gestalten... - in der Trauer

schalten wir einen Gang zurück, so wie am Lebensanfang.

 

Schließlich ist nun einer weniger mit am Küchentisch &

das Familienmobile muss sich wieder stabilisieren. 

Und nicht immer bereitet uns das Leben schonend darauf vor.

 

Wenn Menschen stabil aus der Trauer heraus gehen,

werden sie meist Klartext sprechen. Menschen mit Resilienz lassen sich nicht mehr so leicht ins Bockshorn jagen.

Sie bewirken in unserer Gesellschaft Veränderung, die gut tut.

 

Wer in der Gesellschaft etwas verändern möchte, muss immer von unten beginnen.

Auf Augenhöhe. Mit Verantwortung & Liebe.

Ohne schwindlige Esoterik - dafür umso lieber mit gesellschaftsfähigem Wissen, das bildet.

 

Trauerarbeit ist nachhaltige Arbeit für die nächsten Generationen.

 

 

Herzlichst - eure Barbara

 

 

Ein neues Buch, auf das ich mich selbst schon sehr freue... - vielen Dank, liebe Mechthild,

für's überraschende Anwurzeln meiner Kontaktdaten auf der Seite für die DACH.Region.

 

Nicht jeder Mensch, der Trauernde begleitet, begegnet einem mit so viel Loyalität wie du.

 

...für weitere Info's schaut doch gerne rein bei LAVIA Institut für Familientrauerbegleitung -

sowie am Podcast von Benni Bauerdick & Mechthild Schroeter-Rupieper ...ich bin Todesmutig -

 

...es lohnt sich. :-)