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Spannenlanger Hansel, nudeldicke Dirn...

Wer kennt sie nicht alle:

Gänseblümchen, Huflattich, Gundelrebe, Spitzwegerich & nicht zuletzt die Schlüsselblume. Als die ersten unter den Frühlingsblühern haben sie eine Gemeinsamkeit: sie werden von Jedermann ohne Großes wenn & aber erkannt & sind unter allen Hustenkräuter-Sammlern sehr beliebt.

 

Doch habt ihr auch gewusst, dass es sehr viele Lebensmittel gibt, die ebenfalls einen besonderen Bezug zur Lunge haben?

 

Im heutigen Blogbeitrag stelle ich euch meinen absoluten Liebling vor, die es wie keine andere schafft, unserer Lunge zu schmeicheln: die Birne.

 

In der TCM gehören die Lungen gemeinsam mit dem Dickdarm zum Metall-Element

& bilden mit dem Geruchssinn (die Nase ist das Tor des Atems), den Stimmbändern, der Haut & allen Schleimhäuten

eine Einheit. Die Lunge beherbergt „Po“ – unseren Instinkt, darum heißt es auch nicht umsonst:

„Der hat einen guten Riecher…“, denn ohne Bauchgefühl wissen wir über kurz oder lang nicht,

wer oder was eigentlich gut für uns ist. „Po“ kommt leider manchmal ein bisschen in die Klemme –

in der aktuellen Corona-Krise z.B. wenn es um Zukunftssorgen oder finanzielle Engpässe geht.

Meistens atmen wir dann nämlich nicht mehr richtig gut entspannt & tief - genau so verhält es sich im Übrigen auch,

wenn wir glauben, nicht gut genug zu sein, dass unser Bauchgefühl nicht stimmt oder unsere Meinung nicht zählt

& die Unsicherheit sich in uns breit macht.

 

 

Von ihrer Wirkrichtung her sollte die Lunge

  • gut absenken, damit es z.B. zu keinem Reizhusten oder Wassereinlagerungen kommt
  • die Poren öffnen, damit der Schweiß nach außen treten kann
  • die Poren schließen, damit wir nicht zu viele Körpersäfte verlieren & eventuelle Krankheitserreger nicht in tiefere Schichten eindringen – dafür braucht es ein starkes WeiQi = unsere körperliche Abwehrenergie.

Trauer, Kummer & Sorgen engen unsere Lungen stark ein

& auch Gram schwächt unseren „Po“,

der in Punkto Humor auch ein Wörtchen mitzureden hat.

Denn ganz gleich ob wir weinen & zutiefst schluchzen

oder aber ob wir aus ganzem Herzen lachen können:

immer gehen unsere Lungen dabei mit dem Zwerchfell

ein bisschen auf Tuchfühlung, stupsen es an

& sorgen dafür, dass wir nach einem Schreck oder Sorgen

 immer wieder tief zu atmen beginnen.  

 

Tiefe, gute Bauchatmung tut uns gut:

sie massiert unsere Leber & unsere Verdauungsorgane & hilft mit,

dass der Dickdarm regelmäßig seine Ausscheidungsfunktion vollziehen kann.

Da sagt „Po“ dann: „Scheiß drauf, wird schon gut gehen.“

 

 

 

Weil die Lunge es nicht mag,

wenn sie sich zu wenig bewegen, dehnen & weiten darf

(z.B. wenn wir im Homeoffice den ganzen Tag gekrümmt

vorm PC sitzen müssen), tut es ihr auch so gut,

wenn wir die Wanderschuhe anziehen

& an der frischen Luft

auf Bergeshöhen steigen & von oben auf alles herabsehen.

 

Und weil ihr auch der leicht süße Geschmack

beim Aufbau aller nötigen Körpersäfte hilft,

dürfen wir darum ruhig öfter zum guten alten Kompott

(mit gaaanz viel Kompottsaft) oder zum Birnensaft greifen.

 

Mein Favorit ist mein heutiges Rezept:

gebratene Birnen mit Mandeln, Datteln & Honig.

 

Birnen sind mit ihrer erfrischenden Thermik

& dem süß-sauren Geschmack eine Wohltat für Lunge, Dickdarm, Gallenblase & Milz. Sie helfen mit, wenn es darum geht:

 

  • Lunge & Dickdarm gut zu befeuchten & zu stärken
  • lösen so ganz nebenbei festsitzenden Schleim & nähren die Körperflüssigkeiten
  • kühlen Hitze, die uns z.B. am späten Nachmittag in Form von Wangenröte & innerer Hitze zu Kopf steigen kann (immer ein verlässliches Zeichen, dass wir uns mehr um Nieren & Lunge kümmern sollten)
  • tonisieren unser Blut
  • regulieren den Stuhlgang & wirken leicht abführend
  • außerdem leiten Birnen Nässe (die sogenannten Schlacke) & Hitze aus dem Körper aus.

 

Also ganz gleich ob du Lehrkraft,

Kindergartenpädagogin oder Rednerin bist

& deiner Stimme gutes tun solltest

oder ob du vielleicht mit dem

Krönchen-Virus Freundschaft geschlossen hast

& darum die eine oder andere kleine Schwachstelle

noch im Organismus so leise vor sich hin laboriert

(trockener Husten, starker Durst, Verstopfung,

Unruhe, Schlaflosigkeit & Schreckhaftigkeit,

zäher Schleim in den Nebenhöhlen

oder vielleicht kocht dir auch dann & wann

die Galle über, weil noch nicht alles

so flott läuft wie vorher) –

dann probier doch einfach mal mein Rezept aus.

 

Gut schmecken tut es allemal

& ist dabei ganz einfach zubereitet.

 

 

 

 

Einzige Vorsichtsmaßnahme, besonders bei rohen Birnen: wenn du

z.B. unter Kälte im Verdauungstrakt oder

einem starken, Kälte-bedingten Lungenthema leidest.

 

 

Süße, reife Birnen waschen, teilen

& den Strunk sowie das Kerngehäuse ausschneiden.

 

Pro Birnenhälfte

  • 1 Dattel
  • je 1 Esslöffel geriebene Mandeln & Mandelstifte
  • 1 kl. Teelöffel Honig sowie etwas Marmelade vermengen.

Die Birnenhälften mit der Nussmasse füllen,

in eine Auflaufform setzen & zuletzt

eine gutes Stück Butter obendrauf stecken.

 

 

 

Im vorgeheizten Rohr bei 160° Grad Umluft für 20 min. braten – noch warm genießen.

Passt wunderbar zum Hirseauflauf, als Nachspeise mit einem Kugerl Vanilleeis oder eben auch in Zeiten,

in denen wir unsere Lungen ein bisschen stärken sollten.

 

Gutes Gelingen & Mahlzeit - herzlichst, eure Barbara