Nie mehr Wolken gucken mit Opa?

Lilli & Opa sind Wolken.Gucker.Freunde für's Leben.

Stundenlang sitzen die Beiden auf ihrer Baumelbank unterm alten Kirschbaum im Garten & vergessen die Zeit,

während Nilpferdwolken & Schaummonster am Himmel vorüberziehen.

Das ändert sich, als Opa eines Tages ins Krankenhaus muss.

Dass Opa nun sterben soll, will Lilli gar nicht hören -

und ausserdem kennt sie niemanden, der Tod ist.

Dann kann man sich ruhig die Ohren zuhalten

& einfach nicht ans Sterben glauben, findet Lilli.

Doch Lilli merkt selbst:

Opa ist müde, dünn & blass. Und er schläft immerzu.

Irgendwie kann ihn niemand mehr gesund machen,

obwohl doch im Krankenhaus alle Menschen gesund gemacht werden.

Und eines Tages passiert es dann.

Lilli weiß, dass ein Käfer stirbt, wenn man ihn im Glas aufbewahrt

& dass man einen toten Käfer gut beobachten & unter die Lupe nehmen kann.

Aber ob der Opa im Sarg wohl hoffentlich ein Kissen & eine Decke bekommt

& ob es nicht gut wäre, wenn sie ihm ein Kuscheltier mit geben könnte -

es gehen ihr auf einmal 100 Fragen durch den Kopf.

Alle weinen - aber bei Lilli tut sich einfach nichts.

Erst als sie den großen Strohhut von Opa geschenkt bekommt,

kann sie sich gut darunter verstecken & dicke Tränen

kullern über ihre Wangen. Es ist so seltsam - eigentlich müsste er

doch gleich wieder zur Türe rein kommen, so fühlt es sich jedenfalls an.

Gott sei Dank kann sie dem Herrn Pfarrer viele Fragen stellen

& sie darf auch am Beerdigungstag in die Kapelle & auf den Friedhof mitgehen.

"Nie mehr Wolken gucken mit Opa?" beschreibt

auf sehr einfühlsame & liebevolle Weise die Gedanken & Beobachtungen

eines Kindergarten- oder Vorschulkindes.

Lilli lernt, dass die Traurigkeit lange anhält.

Sogar im Winter noch, als sie längst wieder in den Kindergarten geht

und Mama & Papa wieder in der Arbeit sind.

Es dauert sogar noch ein Weilchen länger,

bis der Frühling wieder kommt.

Das Ritual des Wolken.guckens bleibt für Lilli -

und sie ist sich sicher: